Der Überzeugungsschnitzer

Stern

Der Kunstschnitzer Wahnwitzer erklärte: »Falsch! Meine Skulpturen sind nicht schlampig und teuer, sondern wahrhaftig und erschwinglich. Mein Schmerzensmann ist deshalb unpoliert, damit Sie sich Splitter einziehen, denn Schmerz weckt Gefühle und verhindert Gleichgültigkeit.«
»Das ist ja sadistisch«, sagten die einen, »nein, wahnwitzig«, die anderen.
Er verkaufte nichts mehr und überlegte, ob seine Botschaft zu anspruchsvoll sei. Bald schnitzte er keine Schmerzensmänner mehr, sondern Märchenfiguren. Verletzte er sich, rief er »O Dankeschön« und sagte, ein Geist schiebe ihm Splitter gegen die Gleichgültigkeit ein.
»Vertrottelt«, sagten nun die einen, »aber nett«, die anderen.



Autor: Christoph Waghubinger, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Fotoshooting

Kürzlich hatte mein Bruder, der Kabarettist Stefan Waghubinger, ein abendliches Fotoshooting für ein Kabarettplakat. Dabei habe ich ein paar Schnappschüsse gemacht:

Nach den ersten Probeaufnahmen, noch bei Tageslicht. Christoph Waghubinger, CC BY-SA 4.0
Nach Einbruch der Dämmerung begann es zu regnen. CC BY-SA 4.0
Der Nieselregen hörte bald wieder auf. Das Foto entstand, wie das vorige, ohne Blitz mit Restlicht. CC BY-SA 4.0
Ein Porträt, noch bei Tageslicht. CC BY-SA 4.0

Grünburger Breichaberg

Christoph Waghubinger: Grünburger Breichaberg (Video), Lizenz: CC BY-SA 4.0

Eine Fahrt den Grünburger Breichaberg hinunter und ein Stück auf der Uferstraße bis zur Gemeindegrenze Waldneukirchen. Das Vorschaubild zeigt den Beginn der Strecke bei der Abzweigung von der Hauptstraße. Aufnahme vom 31. 1. 2024.

Grünburger Ortsdurchfahrt

Christoph Waghubinger: Grünburger Ortsdurchfahrt (Video), Lizenz: CC BY-SA 4.0

Eine Fahrt durch den Untergrünburger Ortskern von Süden nach Norden. Bis zur Eröffnung des Umfahrungstunnels im Juni 2008 verlief hier die Steyrtalstraße. Aufnahme vom 31. 1. 2024.

Vom Wert der Rumpelkammer

Altes Zeug. Christoph Waghubinger, CC BY-SA 4.0

Rumpelkammern enthalten vorläufig aufbewahrungswürdige Gegenstände in beliebiger Anordnung, Museumsmagazine hingegen dauerhaft bewahrungswürdige in systematischer Ordnung. Es besteht somit ein Gegensatz von nicht organisierter Vergänglichkeit und planvoller Dauerhaftigkeit. Beide stehen im Austausch, denn bevor historische Alltags- oder Kunstgegenstände in Museen ausgestellt werden, büßen sie ihren Wert ein und werden, wenn nicht sogleich weggeworfen oder wiederverwertet, als potenzieller Abfall in Rumpelkammern gelagert. Dadurch werden die darin erhalten gebliebenen Gegenstände selten und damit potenziell wieder wertvoll. Dies ermöglicht ihre Musealisierung. Rumpelkammern sind somit Quellen für Museumsmagazine, aber auch Bestimmungsorte für unpassend oder peinlich gewordene ehemalige Museumsobjekte. Diese können später neuerlich in ihrer Zahl reduziert zu Museumskuriositäten werden.
Während veraltete Gegenstände gewöhnlich vergangene Lebensumstände repräsentieren, stehen Kuriositäten ausschließlich für sich, da sie als vereinzelte Gegenstände den Bezug zu ihrer Herkunft verloren haben. Dies erfordert Hypothesen, die gelegentlich zu überraschenden neuen Erkenntnissen führen. Nun wirkt allgemein ein Drang zum Verstehen von Unverstandenen, aber dieser erschöpft sich meist im Lösen von Zeitungsrätseln und diese haben Auflösungen, die zu akzeptieren sind. Das Spekulieren und Forschen über Kuriositäten verdankt sich zwar ebenfalls dem Drang nach Erkenntnis, allerdings stehen am Ende keine Auflösungen, sondern Hypothesen oder Theorien. Wer spekuliert oder forscht, wird, anders als ein Rätsellöser, Autoritäten widersprechen. Der respektlose Umgang mit Gegenständen der Rumpelkammer entspricht demnach dem Umgang mit widerlegten oder umstrittenen Erkenntnissen der Forschung, während das Museum den vorübergehend stabilen Zustand einer Hypothese oder Theorie darstellt. Rumpelkammern und Museumsmagazine folgen somit dem Prinzip kommunizierender Gefäße und fördern Erkenntnis und Fortschritt.


Autor: Christoph Waghubinger, Lizenz: CC BY-SA 4.0

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